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Wie sich der Kaffee im Café verändert hat

Die Art und Weise wie wir Kaffee trinken wurde vor allem dadurch bestimmt, wie Kaffeehäuser ihn zubereitet haben. Wer in Italien in ein Caffè geht, wird dort vor allem einen Espresso bekommen. In Deutschland servieren Cafes immer noch am liebsten Filterkaffee, allerdings bekommt man den auch mit Milch, draußen nur im Kännchen und auf Wunsch auch mit Schlagsahne. In Österreich gehört der Melange zu den Spezialitäten, er besteht aus einer halben Tasse schwarzem Kaffee, einer halben Tasse Milch und einer Milchschaumhaube. Es gibt ihn auch als Schlagoberst.

Der vietnamesische Ca Phe Sua Da ist ein stark gebrühter Kaffee aus der Robusta-Bohne, der mit süßer Kondensmilch und Eiswürfeln gemischt wird. Er wurde von den französischen Besatzern erfunden, die keine frische Milch hatten, aber auf den Kaffeegenuss nicht verzichten wollten. Im arabischen Raum hingegen bekommt man in einem Kaffeehaus einen Mokka serviert, bei dem sich der Kaffeesatz noch am Boden befindet.

Der Coffee Latte ist eine amerikanische Erfindung, bei dem man einen Espresso in aufgeschäumte Milch gießt (auch als Latte Macchiato bezeichnet, wobei der eigentliche Macchiato lediglich ein Espresshot mit kleiner Milchhaube ist).

Er sollte nicht mit dem französischen Cafe au lait verwechselt werden, einem normalen Kaffee mit viel warmer Milch.

Die ältesten Cafes der Welt

Es muss nicht immer ein Coffeeshop mit Barista und Wifi sein. Manchmal will man Qualität und Stil und das bieten mit Sicherheit jenes Cafes, die sich schon seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten behaupten.

Caffè Florian in Venedig

Direkt am Markusplatz gelegen kann man hier die Geschichte der Stadt atmen. Casanova hat hier schon seinen Kaffee getrunken und Ausschau nach Liebhaberinnen gehalten. Es wurde 1720 eröffnet und hat sich seitdem kaum verändert. Lediglich die Preise sind angestiegen.

Le Procope, Paris

Im traditionsreichen Viertel Quartier Latin befindet sich das Cafe Le Procope, das erstmals 1686 seine Türen öffnete und seitdem zu einer Institution in der französischen Hauptstadt geworden ist. Es wurde übrigens von eine Italiener eröffnet und war ein Treffpunkt der Literaten der Stadt.

Café Central, Wien

Bei Traditions-Kaffeehäusern darf natürlich auch Wien nicht fehlen. Das Café Central ist das älteste Kaffeehaus der Stadt und hat seit 1876 jede Menge Prominenz kommen und gehen sehen. Hier bekommt man den wohl besten Schlagobers, ein Kaffee mit Schlagsahne der Stadt.

Zum Arabischen Coffe Baum, Leipzig

Hier haben die Sachsen schon 1711 einen Kaffee zu sich genommen und auch wenn es immer neue Besitzer gesehen hat ist es das älteste deutsche Cafe.

Die ausgefallensten Restaurants

Heute muss es immer etwas Besonderes sein wenn man zum Abendessen geht und die Restaurants der Hauptstädte der Welt versuchen sich gegenseitig mit ausgefallenen Ideen zu überbieten. Schon seit Jahrzehnten eine Institution ist das Vertigo auf dem Dach des Banyan Tree Hotels in Bangkok, das seinen Namen nicht zu unrecht trägt. Höher in der thailändischen Hauptstadt noch keiner gegessen. Überhaupt scheint Thailand ein Faible für ausgefallenes Essen zu haben. Ebenfalls ausgefallen ist The Grotto in Krabi, Thailand, nur diesmal eben nicht hoch über der Erde, sondern in einer Höhle unter der Erde. auf den Maledivien ist ein Restaurant in eine Glaskuppel eingebaut worden, die man dann in den Indischen Ozean gelassen hat. Wer sich hier Fisch bestellt, wird dessen Verwandte im 180 Grad Panorama um sich herum schwimmen sehen.

Wer es futuristsich mag, kann sich in Harbin in China das Essen von Robotern servieren lassen. allerdings sehen sie eher aus wie Kirmesmaschinen als gerade aus der Zukunft gekommen. Nicht als Bedienungen aber als Showelemente funktionieren Roboter im Robot-Restaurant in Tokyo, eine Empfehlung für alle Transformer-Fans. Wem chinesisches Essen an sich noch nicht Abenteuer genug ist sollte sich auf den Weg nach Yichang machen und dort das Fangweng-Restaurant besuchen. Es ist an eine Felswand gebaut, die mehrere hundert Meter in die Tiefe reicht.

Das Restaurant des Amerikaners Jim Denevan ist dort, wo er sich gerade befindet. Er packt Stühle und Tische in einen VW-Bus und fährt dorthin, wo es leckere Zutaten gibt. Dann wird alles vor Ort aufgebaut und man kann mit den anderen 200 Gästen einen unvergesslichen Abend genießen.

The Jane in Antwerpen ist nicht für Gottesfürchtige, den sie könnten den Gourmettempel in einer Kirche als Entweihung verstehen.

Was ein gutes Restaurant ausmacht

In den Gourmetspalten der Tageszeitungen mangelt es nicht an Empfehlungen, Hochglanzmagazine leben von Berichten über Neueröffnungen und wer die meisten Sterne hat, bekommt auch jede Menge Kunden. Was aber sind Kriterien, die ein gutes Restaurant ausmachen. Zum einen muss man wissen, dass Sterne nicht einem Restaurant, sondern einem Koch vergeben werden. Massgebend ist der Michelin, ein Gastroführer der diese Sterne vergibt. Wer in ein Restaurant geht, dass einen Sternekoch hat, kann davon ausgehen, Top-Qualität zu bekommen. Allerdings hat das auch seinen Preis. Man kann sich natürlich auch andere Ranglisten anschauen, oder Tripadvisor befragen, aber letztlich gibt es ein paar Regeln, nach denen man ein Restaurant selbst beurteilen kann.

Ein gutes Restaurant bietet eine ausgewogene Balance zwischen drei Bereichen: Service, Ambiente und Essen. Das beste Abendessen ist nichts wert, wenn es in einer Neonlicht durchfluteten Wartehalle serviert wird und eine romantische Atmosphäre ist nichts wert, wenn der Kellner schlecht gelaunt ist.

Natürlich ist das Essen der wichtigste Teil. Hier ist Ausschlag gebend, wie frisch das Essen zubereitet und wieviel davon selbstgemacht wird. Zwar ist das Essen in der Kantine auch frisch, besteht aber im wesentlichen aus aufgewärmten Bestandteilen. Auch wenn es heute üblich ist, dass auch gute Küchen einige Gerichte oder Bestandteile wie Saucen vorkochen, aber die goldene Regel ist “Je frischer umso besser”. Gleiches gilt auch für die Zutaten: Heute wird geschätzt, wenn saisonale und regionale Zutaten verwendet werden. Die Zeiten in denen die meisten Gäste hatte wer die exotischsten Zutaten auf den Teller zauberte, sind glücklicherweise vorbei.

Service kann auf dem zweiten Rang bei der Wichtigkeit gesehen werden. Wer in ein Restaurant geht, will bedient und verwöhnt werden. Freundlicher Service bringt nicht nur mehr Umsatz und Trinkgeld, sondern auch Gäste wieder. Dabei sollten Bedienungen umsichtig aber nicht aufdringlich sein, ein Lächeln bereit haben und Empfehlungen abgeben sowie Kompetenz und Souveränität bei Probleme beweisen. Gleiches gilt übrigens auch für den Besitzer und den Koch, wenn er in den Gastraum kommt.

Wenn es ums Ambiente geht, scheiden sich oft die Geister, vor allem weil es unterschiedliche Geschmäcker geht. Dennoch gibt es bei allen Spielereien von Innenarchitekten ein paar Regeln und eine davon ist dass Stühle und Tische im richtigen Höhenverhältnis zueinander sein müssen. Niemand will wie ein kleines Kind so eben über die Tischkante schauen, und auch Barstühle sind gut für einen Drink, aber nicht für ein mehrgängiges Dinner.

Das Café wird zum Coffeeshop

Das Cafe als Ort des Kaffeegenusses hat sich gewandelt. War es einst den Aristokraten vorbehalten, haben multinationale Ketten wie Starbucks heute schon Filialen in Dritte Welt Ländern. Die Geschichte des Kaffeehauses beginnt im Jahr um 1500, und nicht etwa in Paris, sondern in Mekka. Sie waren im Reich der Ottomanen beliebt geworden, allerdings wurde sie bei den Imans nicht gerne gesehen und verboten. 1530 öffnete das erste Kaffeehaus in Damaskus und kurze Zeit später in Kairo. Es dauerte hundert Jahre bis der Kaffeegenuss auch in nicht -ottomanische Europa kam. 1629 gab es ein erste Café in Venedig, 1650 folgte eines in Oxford, England (eröffnet von einem jüdischen Besitzer). Kaffee wurde beliebt auf der Insel, und 1650 gab es bereits 3000 Kaffeehäuser in England, und der Trend sollte weiter bestehen bleiben.

1672 brauchte Pasqua Rosée die neuen Läden auch nach Paris und sicherte sich sogleich ein Monopol für die französische Hauptstadt. Die österreichische Kaffeehauskultur begann 1683 in einer Cafeteria mit dem Ukrainer Jerzy Franciszek Kulczycki, der auch als erster sich traute, den Kaffee mit Milch zu vermischen. Im 18. Jahrhundert folgten dann die ersten Eröffnungen in Italien.

In Mitteleuropa setzte sich bald der Begriff Café durch, das französische Wort für Kaffee. Damit war ein Restaurant gemeint, dass vornehmlich Kaffee und Kuchen servierte. Eine Ausnahme bilden die Niederlande und Belgien, wo es in einem Café auch Alkohol gibt. Die Holländer haben noch eine andere Besonderheit: Hier gibt es das Kaffeehaus, wo man Kaffee bekommt, und den Coffeeshop, wo es weiche Drogen wie Haschisch und Cannabis gibt.

Cafés entwickelten sich prächtig in Deutschland, faste jede Stadt und sogar viele Dörfer zählten es zum festen Bestandteil der Geschäftswelt. Es war ein Ort, an dem man sich traf, ein Ort der Kommunikation und des Verweilens. Für viele zählte das Café mit seinen oft plüschigen Einrichtungen und Sofas zum Inbegriff der deutschen Gemütlichkeit.

Aus Amerika schwappte in den späten 90er Jahren die Coffeeshop-Welle nach Europa, unterstützt auch von australischen Ebenbildern. Der Unterschied zum Café war, dass es neue Sorten an Kaffee gab, zum Beispiel den Latte Macchiato, und dass man den Kaffee auch mitnehmen konnte – undenkbar für deutsche aber auch österreichische Kaffeehausbesitzer. Man hatte sich so gerade mit einen Espresso und der Schlagsahneversion des Cappuccino arrangieren können. Und in der Tat war der Start für Ketten wie Starbucks in Deutschland schwierig, aber nach diesen Anlaufschwierigkeiten etablierten sich immer mehr Coffeeshops in den Zentren der Großstädte. Heute ist es Teil des urbanen Lifestyles geworden, einen Coffee To Go mit sich herumzutragen oder in einem Coffeeshop vor seinem Laptop zu sitzen. Die alten Kaffeehäuser gibt es immer noch, aber sie verschwinden mehr und mehr aus den Innenstädten der europäischen Metropolen. Es wird sich zeigen, ob es wieder eine Renaissance geben wird.